01.08.2022

Sommertour führt auch zu uns

Oberbürgermeister Westphal besucht uns auf seiner Sommertour

Herr Oberbürger­meister Westphal macht eine Datensammlung im öffentlichen Raum: Digitalisierung bei der EDG - zum Nutzen der Stadt­gesellschaft.

Nach der Übertragung der Pflege des Straßenbegleitgrüns an uns kamen schnell fundamentale Fragen auf:

  • Von welchen Einzelflächen in der zu pflegenden Gesamtfläche mit welchem Bewuchs oder Erschwernissen sprechen wir?
  • Wo gibt es Synergien zur Straßenreinigung?
  • Wie können die bisherige Straßenreinigung und die neue Grünpflege optimal zusammengeführt werden?

Sehr schnell war klar, dass das vorhandene Daten­material kaum ausreichen würde, um den berechtigten Wünschen nach einer Qualitäts­steigerung bei der Pflege des Straßen­begleitgrüns gerecht zu werden und tatsächlich Synergien aus der Verknüpfung von Straßen­reinigung und Grün­pflege zu schöpfen. In enger Abstimmung mit dem Kataster-, dem Tiefbau- und dem Grün­flächenamt der Stadt sowie mit externem Know-how von Spacedatists einem jungen Start-up-Unternehmen mit Wurzel in der TU Dortmund und Experte für die Erfassung und Analyse von Geodaten, wurde ein neues Grün­flächen­kataster auf­gebaut.

Es entstand ein integriertes, digitales Fach­kataster über straßen­begleitende Grün­flächen, das auf die speziellen Bedürfnisse von uns zugeschnitten ist. Entscheidend waren bei der Entwicklung des Grün­flächenkatasters zwei Faktoren: Mit QGIS (ehemals Quantum-GIS) stand eine freie Geo­infor­mations­systems­software zum Betrachten, Bearbeiten, Erfassen und Analysieren räumlicher Daten zur Verfügung. Zusätzlich konnten alle öffentlich zugänglichen Geo­infor­mationen, die von der Stadt Dortmund aber auch anderen Unternehmen und Organisationen bereit­gestellt wurden, einfließen und zusammen­geführt werden.

QGIS - Impuls für die Digitalisierung bei der EDG

Der erstmalige professionelle Einsatz von QGIS beim Grünflächenkataster war der entscheidende Impulsgeber für die Digitalisierung bei uns mit dem Schwerpunkt auf die betrieblichen Belange. Analoge Datensammlungen mit Excellisten und grafische Darstellungen durch ausgedruckte Karten, sind seitdem bei vielen Aufgaben Geschichte und sind durch digitale Lösungen ersetzt.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit QGIS können Straßen und ihre Beschaffenheit, Radwege, Plätze, Baumbestand und -scheiben, (gefährdende) Einbauten und vieles mehr grafisch dargestellt werden. Wo die Mitarbeiter z. B. bei der Planung mit Stift und Zettel unterwegs waren, sind sie heute mit dem Tablet vor Ort, dokumentieren die Situation und belegen sie mit Fotos. Alle Ergebnisse bzw. der die Aktualisierung der Daten sind in Echtzeit verfügbar.

Auswertungen sind per Knopfdruck möglich, da entsprechende Analyseinstrumente installiert wurden. Mit QGIS liegt ein Programm vor, in dem riesige Datenmengen gesammelt und genutzt werden können. Big Data ist dabei mit Open Data verknüpft: Die Daten stehen gleichzeitig und zu jeder Zeit einer Vielzahl von Nutzer*innen zur Verfügung. Hier liegt auch ein großes Potential für die weitere Nutzung in Bereichen, die weit über die Grünpflege, Straßenreinigung oder Abfallentsorgung hinaus gehen. Neue Ansätze lassen sich im Zusammenspiel aus dem umfassenden Know-How bei der Digitalisierung betriebliche Prozesse in der Zukunft insbesondere aber aus einem besonderem Alleinstellungsmerkmal entwickeln: die Präsenz der EDG „in jedem Winkel der Stadt“.

Mit den von uns im öffentlichen Raum erfassten Daten können weitere Anwendungen entwickelt werden, von denen Stadtämter und Dienstleistungsunternehmen in der Stadt, gleichermaßen profitieren können. So können hinterlegte Fotos und die Dokumentation vom Straßenzustand, z. B. Schlaglöchern, aber auch Einbauten, wie Verkehrsschildern, z. B. vom Tiefbauamt, genutzt werden – der offen Geo- und Fachdatenaustausch macht es möglich.

Da die Daten in Echtzeit vorliegen, sind zudem schnelle Reaktionen möglich, z. B. im Winterdienst mit Blick auf den Bustouren im ÖPNV, aber auch bei Wasserrohrbrüchen, wo unverzügliches Handeln notwendig ist. In vielen Bereichen kann die Arbeit durch einen übergreifenden Austausch dynamisch angepasst werden. Das wiederum erleichtert die zeitnahe und bedarfsgerechte Information der Kund*innen und Bewohner*innen. Kann z. B. ein Abfallbehälter nicht geleert werden, weil eine notwendig Tagesbaustelle die Zufahrt verhindert, kann eine neuer Leerungstermin geplant und sowohl das Leerungsteam wie auch der Kunde/die Kundin dazu zeitnah informiert werden.Zuletzt wurde mit QGIS bei der EDG ein digitales Papier­korb­kataster angelegt, die Gesamtüberplanung der Straßenreinigung ist das nächste große Projekt. Sind selbstfahrende Arbeitsgeräte eine Utopie? Big und Open Data plus KI machen es vielleicht möglich.

 

Text: EDG-Kommunikation
Foto: EDG