„Erwisch´ die Nunkis“ – Müll-Detektive ermitteln
Während Detektive in der Regel, getreu dem Motto „Fang den Dieb“, gegen Personen ermitteln, die Gegenstände entwenden, werden sie in Kürze in einigen Stadtgebieten Dortmunds nach den Verursachern von Abgelegtem und Abgestelltem fahnden.Die EDG Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) beauftragt – in Abstimmung mit der Stadt Dortmund – Müll-Detektive zur Ermittlung der Verursacher von unerlaubten Abfallablagerungen.
Schon Anfang Oktober werden die Müll-Detektive den Kampf gegen die Nacht- und Nebelkipper, auch Nunkis genannt, aufnehmen.
Das Abfallaufkommen im öffentlichen Straßenraum hat, so die Beobachtungen der EDG, in einigen Bereichen des Dortmunder Stadtgebietes erschreckend zugenommen. Die Folgen: Die EDG muss einen immer größeren Aufwand betreiben, um eine weitere Verwahrlosung bestimmter Stadtgebiete zu vermeiden. Die Kosten fürr die Beseitigung der illegalen Abfallablagerungen belasten die Gebührenzahler. Ohne zusätzliche Maßnahmen droht eine weitere Verschärfung der Situation in den betroffenen Gebieten.
In Kürze werden daher professionelle Ermittler im Rahmen eines Modellversuchs nach §13 Abfallsatzung ihre Arbeit aufnehmen. Sie werden an Abfallschwerpunkten eingesetzt, ermitteln die Verursacher und stehen als Zeugen bei der Einleitung von Bußgeldverfahren zur Verfügung. Die Stadt Dortmund und die EDG gehen davon aus, dass durch Bußgeldverfahren die Einnahmeseite profitiert und sich der aus den Abfallgebühren finanzierte Aufwand zur Beseitigung der unerlaubten Abfallablagerungen verringern wird.
Der Auftrag – Jeder Nunki kann zu jeder Zeit überall erwischt werden, denn:
- Müll-Detektive ermitteln in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen. Sie sind an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr unterwegs.
- Müll-Detektive kennen die auffälligen Standorte im gesamten Stadtgebiet. Diese werden von ihnen in einem selbst gewählten – anderen Personen unbekannten – Turnus aufgesucht.
- Sie fertigen eine umfangreiche Dokumentation zu ihren Beobachtungen (u. a. Fotos, Videos, Zeugenaussagen, Fahrzeugkennzeichen, Art und Menge des abgelagerten Abfalls) und stehen im Bußgeldverfahren als Zeuge zur Verfügung.
- Das Umweltamt leitet die Bußgeldverfahren ein; ausgewählte Ermittlungsfälle werden öffentlich bekannt gemacht.
Die Ist-Situation
Das Abfallaufkommen im öffentlichen Straßenraum in einigen Bereichen Dortmunds hat dramatisch zugenommen wie z. B.:
- Die EDG fährt zusätzlich zum normalen Müllvolumen täglich bis zu fünf Tonnen Sperr-, Haus- und Gewerbemüll ab und setzt für größere Sperrmüllgegenstände regelmäßig einen Kranwagen ein.
- Der Abtransport von bereits zersetzten Speiseresten und benutzten Windeln ist aus hygienischen Gründen kaum noch zumutbar.
- Die Häufigkeit der Abfallablagerungen ist teilweise so hoch, dass trotz des immensen Aufwands der falsche, negative Eindruck entsteht, dass die EDG nicht handelt.
- Wohn- und Lebensqualität in den betroffenen Gebieten leiden zunehmend. Generell ist zu beobachten, dass immer mehr Personen Abfälle, ohne nachzudenken und ohne die Konsequenzen zu befürchten, im öffentlichen Straßenraum entsorgen.
Lösungsansätze
Eine Überprüfung und ggf. Erhöhung von unzureichendem Behältervolumen sowie die Ahndung der unerlaubten Abfallablagerungen setzt die Identifikation der Verursacher voraus. Dies gelingt nur selten, da das Ablagern von Anwohnern oder Passanten nur selten beobachtet wird oder Personendaten nicht bekannt oder ermittelt werden können. Beobachtende Personen sind häufig aus Angst vor Repressalien nicht zu Zeugenaussagen bereit. Dabei ist es wichtig, seine Beobachtungen weiterzugeben. Ansprechpartner sind die Mitarbeiter des Umweltamtes!
Eine laufende Kontrolle von Abfallschwerpunkten, wie z. B. Depotcontainer-Standorten oder schlecht einsehbaren Straßen und Plätzen, durch die EDG oder Mitarbeiter der Stadt ist nur eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund erfolgt eine Beauftragung professioneller Ermittler. Die ersten Einsätze der Müll-Detektive sind für Anfang Oktober 2013 vorgesehen, weitere Erprobungsphasen innerhalb der Modellversuchszeit folgen.
Text: EDG Kommunikation/ Pressearbeit/ Organangelegenheiten