14.07.2021

Initiative Deutscher Gewerk­schafts­bund: "Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch"

Neben vielen anderen Unternehmen im öffentlichen Dienst beteiligen auch wir uns an der Initiative.

Wer sich täglich für unsere Gesellschaft einsetzt, sollte keine Angst vor Gewalt am Arbeitsplatz haben.

62 Prozent aller Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst und dem privat­isierten Sektor wurden schon mal während der Arbeit be­leidigt, be­schimpft oder an­ge­griffen. Das ver­öffent­lichte der Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB). Auch unsere Mitarbeiter*innen z. B. auf den Recycling­höfen oder bei der Straßen­rei­nigung haben schon ähnliches erfahren. Dies war für uns ein Anlass, uns an der DGB-Initiative zu be­teiligen.

Seit Februar 2020 macht der DGB mit seiner Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ deutlich, was die Be­schäftigten täglich für die Ge­sell­schaft leisten – und was sie im Gegen­zug erleben. Es geht um Respekt gegen­über Polizist*innen, Feuer­wehr­leuten, Mitarbeiter*innen von Rettungs­diensten, in Job­centern und vielen weiteren öffentlichen Ver­waltungen und Betrieben. „Die Gewalt betrifft längst nicht mehr nur die Polizei und andere Sicher­heits­kräfte“, sagt Jutta Reiter, DGB-Vorsitzende in Dortmund. „Alle Be­schäftigten im Dienst der Ge­sell­schaft werden immer öfter Opfer. Von daher sind wir dankbar, dass die EDG unsere Kampagne unter­stützt und damit ein deutlich sicht­bares Zeichen setzt!“

Unser Geschäfts­führer Bastian Prange be­gründet die Unter­stützung der DGB-Initiative: „Die Gewalt gegen Be­schäftigte im öffent­lichen Dienst muss ein Ende haben. Unsere Mitarbeiter*innen, die dazu bei­tragen, dass unser Gemeinwesen funktioniert, ver­dienen Respekt. Bei uns ist der Schutz unserer Beschäftigten schon länger Thema.“ Wir bieten unseren Mitarbeiter*innen z. B. Deeska­lations­trainings an und statten sie mit kleinen tragbaren Alarm­sirenen und stark blendenden Taschen­lampen aus.

Herzstück der Initiative ist eine Plakatreihe. Ein Müllwagen ist mit dem Plakat „Ich hole deinen Müll ab. Und du pöbelst mich an?“ beschriftet und leert Abfall­behälter unter anderem in den nördlichen Dortmunder Stadt­teilen.

Die Initiative beleuchtet die Ursachen der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. So lösen Einsparungen bei Personal und Leistungen, die die Funktions­fähigkeit der Dienstleister schmälern, Frustration und Aggressionen bei den Bürger*innen aus. Insgesamt, stellt der DGB fest, verrohe die Gesellschaft. Eigene Interessen wiegen immer stärker und die kleinsten Unannehmlichkeiten führen oft zu heftigen verbalen und körperlichen Aus­ein­ander­setzungen. ver.di-Bezirks­ge­schäfts­führer Michael Kötzing dazu: „Diese Er­fahrungen müssen für uns Warnung sein. Wir dürfen die Kolleginnen und Kollegen mit der Gewalt nicht alleine lassen; wir müssen aktiv Ver­änderungen anstoßen. Die Beschäftigten im öffent­lichen Dienst brauchen Unter­stützung und Anerkennung für ihre Tätigkeit. Wir wollen die tägliche Gewalt und Aggression nicht akzeptieren.“

Die Folgen von Gewalt und Aggressionen für die Beschäftigten sind schwerwiegend: 29,4 Prozent der Betroffenen wurden nach einem Angriff krank­geschrieben, mehr als jeder Zehnte berichtet von anhaltenden psychischen Problemen und nicht wenige Beschäftigte sind nach einer Gewalt­erfahrung nicht mehr arbeitsfähig. Neben dem individuellen Leid kosten diese Folgen die Steuerzahler*innen viel Geld.

Für uns ist klar: Wir möchten zum öffentlichen Bewusst­seins­wandel beitragen. Beschäftigte sind keine Blitz­ableiter. Ihre körperliche und seelische Gesund­heit hat höchste Priorität.

 

Text: EDG-Kommunikation
Foto: EDG