Initiative Deutscher Gewerk­schafts­bund: "Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch"
Neben vielen anderen Unternehmen im öffentlichen Dienst beteiligen auch wir uns an der Initiative.
Wer sich täglich für unsere Gesellschaft einsetzt, sollte keine Angst vor Gewalt am Arbeitsplatz haben.
62 Prozent aller Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst und dem privatisierten Sektor wurden schon mal während der Arbeit beleidigt, beschimpft oder angegriffen. Das veröffentlichte der Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB). Auch unsere Mitarbeiter*innen z. B. auf den Recyclinghöfen oder bei der Straßenreinigung haben schon ähnliches erfahren. Dies war für uns ein Anlass, uns an der DGB-Initiative zu beteiligen.
Seit Februar 2020 macht der DGB mit seiner Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ deutlich, was die Beschäftigten täglich für die Gesellschaft leisten – und was sie im Gegenzug erleben. Es geht um Respekt gegenüber Polizist*innen, Feuerwehrleuten, Mitarbeiter*innen von Rettungsdiensten, in Jobcentern und vielen weiteren öffentlichen Verwaltungen und Betrieben. „Die Gewalt betrifft längst nicht mehr nur die Polizei und andere Sicherheitskräfte“, sagt Jutta Reiter, DGB-Vorsitzende in Dortmund. „Alle Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft werden immer öfter Opfer. Von daher sind wir dankbar, dass die EDG unsere Kampagne unterstützt und damit ein deutlich sichtbares Zeichen setzt!“
Unser Geschäftsführer Bastian Prange begründet die Unterstützung der DGB-Initiative: „Die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst muss ein Ende haben. Unsere Mitarbeiter*innen, die dazu beitragen, dass unser Gemeinwesen funktioniert, verdienen Respekt. Bei uns ist der Schutz unserer Beschäftigten schon länger Thema.“ Wir bieten unseren Mitarbeiter*innen z. B. Deeskalationstrainings an und statten sie mit kleinen tragbaren Alarmsirenen und stark blendenden Taschenlampen aus.
Herzstück der Initiative ist eine Plakatreihe. Ein Müllwagen ist mit dem Plakat „Ich hole deinen Müll ab. Und du pöbelst mich an?“ beschriftet und leert Abfallbehälter unter anderem in den nördlichen Dortmunder Stadtteilen.
Die Initiative beleuchtet die Ursachen der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. So lösen Einsparungen bei Personal und Leistungen, die die Funktionsfähigkeit der Dienstleister schmälern, Frustration und Aggressionen bei den Bürger*innen aus. Insgesamt, stellt der DGB fest, verrohe die Gesellschaft. Eigene Interessen wiegen immer stärker und die kleinsten Unannehmlichkeiten führen oft zu heftigen verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen. ver.di-Bezirksgeschäftsführer Michael Kötzing dazu: „Diese Erfahrungen müssen für uns Warnung sein. Wir dürfen die Kolleginnen und Kollegen mit der Gewalt nicht alleine lassen; wir müssen aktiv Veränderungen anstoßen. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst brauchen Unterstützung und Anerkennung für ihre Tätigkeit. Wir wollen die tägliche Gewalt und Aggression nicht akzeptieren.“
Die Folgen von Gewalt und Aggressionen für die Beschäftigten sind schwerwiegend: 29,4 Prozent der Betroffenen wurden nach einem Angriff krankgeschrieben, mehr als jeder Zehnte berichtet von anhaltenden psychischen Problemen und nicht wenige Beschäftigte sind nach einer Gewalterfahrung nicht mehr arbeitsfähig. Neben dem individuellen Leid kosten diese Folgen die Steuerzahler*innen viel Geld.
Für uns ist klar: Wir möchten zum öffentlichen Bewusstseinswandel beitragen. Beschäftigte sind keine Blitzableiter. Ihre körperliche und seelische Gesundheit hat höchste Priorität.
Text: EDG-Kommunikation
Foto: EDG