14.02.2024

Gute Vernetzung erhöht Aufklärung

Illegale Abfall­ab­la­ge­rungen sind keine Kavaliers­delikte, sondern Ordnungs­widrig­keiten und Straf­taten.

Um die Verursacher:innen dieser wilden Kippen zu ermitteln, ist seit September 2020 der Ermittlungs­dienst Abfall (EDA) im Dortmunder Stadt­gebiet unterwegs. Seit einigen Monaten arbeitet der EDA noch enger mit der Kriminal­po­lizei sowie der Staats­an­walt­schaft Dort­mund zusammen, um den Täter:innen noch einfacher auf die Spur zu kommen und die Straf­ver­folgung zu be­schleu­nigen.

Die schon bisher erfolgreiche Kooperation von Umwelt-, Ordnungs­amt der Stadt Dortmund und uns beim EDA hat dank der Zusammen­arbeit mit der Sonder­abteilung der Staats­an­walt­schaft Dort­mund „Zentral­stelle für die Ver­folgung der Umwelt­krimi­nalität in NRW“ (ZeUK) und mit der Kripo Dortmund einen zu­sätzlichen Schub bekommen. Müll­sünder:innen kann noch schneller das Hand­werk gelegt werden. Alle Prozesse rund um die Ermittlung der Verursacher:innen und deren Anhörung sowie der Einleitung von Ordnungs­widrig­keiten- oder Straf­ver­fahren bis hin zur Kosten­er­stattung werden be­schleunigt und effizienter.

Wie vor&teil­haft die über­greifende Zu­sammen­ar­beit mit der Dort­munder Staats­an­walt­schaft ist, zeigt sich an folgen­dem Beispiel:

Die EDA-Mit­arbeiter fanden an einer Baum­scheibe mehrere blaue Säcke mit sensiblen Patienten­unter­lagen zweier Arzt­praxen. Diese Ab­lage­rungen be­ein­trächtigten nicht nur ein sauberes Stadt­bild, sondern waren auch eine Umwelt­sünde und aus Gründen des Daten­schutzes besonders verwerflich. Die Koordinatoren des EDA übergaben diese Fälle zur weiteren Bearbeitung an die Staatsanwaltschaft.

Neben den „Schmiers­tellen“, welche durch Ab­fall­ab­lage­rungen auf­fallen, nimmt der EDA schwer­punkt­mäßig weiterhin besonders Depot­con­tainer-Stand­orte in Augen­schein, da hier besonders häufig Müll illegal ab­gelegt wird. „Dank der erhöhten Präsenz der EDA-Teams nicht nur zu den Tages­rand­zeiten, sondern auch an den Wochen­enden konnte eine Viel­zahl von Ver­ur­sachenden vor Ort an­ge­troffen werden“, so unsere Ge­schäfts­führung.

Neben der ver­deckten Er­mittlung hat nach wie vor die Auf­klärungs­arbeit der EDA-Teams vor Ort eine große Be­deutung. So werden die Ver­ursacher:innen, wenn diese vor Ort an­ge­troffen oder zeit- und orts­nah ermittelt werden können, gezielt an­ge­sprochen, um die korrekten Ent­sorgungs­mög­lich­keiten zu erläutern und ein Bewusst­sein dafür zu schaffen, welche negativen Folgen unerlaubte Ab­fall­ab­lage­rungen für die Umwelt haben.

Darüber hinaus hat der EDA im letzten und vorletzten Jahr sämtliche Termine der gebührenfreien Sperr­müll­sammlung vor Ort begleitet. Der Auf­gaben­schwer­punkt der Mit­arbeitenden des EDA lag in der Information und Auf­klärung der Bürger:innen mit Blick auf die zulässigen Sperr­müllarten. Die Beratungen fanden nicht nur an den jeweiligen ge­bühren­freien Sperr­müll­sammeltagen, sondern bereits an den Vortagen statt.

Hinweise für den EDA, wie unerlaubten Abfall­ab­lage­rungen im öffentlichen Raum, nimmt die Stadt Dortmund unter ermittlungsdienstabfall@stadtdo.de und  unter info@edg.de oder über die App „Dreckpetze“ gern entgegen.

EDA in Zahlen (Zeitraum 10.09.2020 bis 31.01.2024)

  • durchgeführte Einsätze des EDA: 11.384
  • durchsuchte Müllstellen: 5.728
  • durchgeführte Beratungsgespräche des EDA: 2.056
  • ermittelte Entsorgungskosten: 212.622,32 Euro

 

Allgemeine Infos:

Am 1. September 2020 starteten vier städtische und vier Ermittler der EDG ihre operative Tätigkeit im Gemeinschaftsprojekt „Ermittlungsdienst Abfall“ (EDA). Das Pilotprojekt wurde vom Ordnungs- und Umweltamt der Stadt Dortmund und uns gemeinsam entwickelt und basierte auf dem von uns erarbeiteten Aktionsplan „Saubere Stadt“. Der Rat der Stadt Dortmund gab dem EDA-Projekt mit Beschluss von 14. November 2019 grünes Licht. Mit Ratsbeschluss vom 9. Februar 2023 wurde das Projekt entfristet und personell um acht städtische Mitarbeiter:innen aufgestockt.

Text: EDG
Foto: EDG